25. Kongress für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke

Gruß­worte

Schirmherr des Kongresses

Dr. Timm Mittelsten Scheid ist Beiratsmitglied und Familiengesellschafter bei Vorwerk & Co. Zusätzlich ist er Mitglied in weiteren Beiräten. Dabei liegt seine Hauptaufgabe in der Beratung der Familien zu Fragen der Organisation und Kommunikation im Spannungsfeld zwischen Familie und Unternehmen sowie der Frage, wie die nächste Generation an das Unternehmen und die Gesellschafterrolle herangeführt werden kann.

Schirmherrin der Nachfolge­Akademie

Gitta Neuhaus-Galladé ist Teil der achten Generation der 1745 gegründeten J.D. Neuhaus Gruppe. Seit Februar 2022 ist sie dort verantwortlich für die Bereiche Unternehmensentwicklung, HR und Nachhaltigkeit.
J.D. Neuhaus ist als Hersteller von pneumatischen und hydraulischen Hebezeugen, Krananlagen und ganzen Systemlösungen Weltmarkt- und Technologieführer. Gitta Neuhaus-Galladé studierte Wirtschaftspsychologie im Bachelor und absolvierte danach ein Masterstudium der Betriebswirtschaftslehre mit dem Fokus auf Strategie & Organisation an der Universität Witten/Herdecke. Vor dem operativen Eintritt in das Familienunternehmen war Sie in einer inhabergeführten Beratung als Referentin des Vorstands tätig.

Präsidium

Das Präsidium der Universität Witten/Herdecke, bestehend aus Dipl.-oec. Jan Peter Nonnenkamp, Prof. Dr. Martin Butzlaff, Prof. Dr. Petra Thürmann, Dr. Dirk Jakobs und Prof. Dr. Jan Ehlers (Foto v.l.n.r.), heißt Sie herzlich Willkommen!

Dekan

Prof. Dr. Dirk Sauerland ist seit 2022 der Dekan der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft an der Universität Witten/Herdecke.

Das Team des 25. Kongress für Familienunternehmen (v.l.n.r.): Benjamin Waldow, Moritz Köhn, Johanna Horsch, Jonas Redecker, Rafael Dietzel

Organisations­team

Wir haben die große Ehre den diesjährigen Kongress für Familienunternehmen organisieren zu dürfen und freuen uns Sie zahlreich in Empfang zu nehmen!

Keynote am Freitag

Schönheit der Stille

Bernd Kessel ist Mitbegründer der Kessel&Kessel GmbH. Seit dreißig Jahren berät er nationale und internationale Unternehmen in ihren Transformationsprozessen. Zu seinen Mandanten zählen Aufsichtsräte, Dax-30-Vorstände, Führungskräfte, Politiker, Kirchenvertreter und Stiftungen.

Bernd Kessel studierte Mathematik an der Universität Hamburg. Nach einem Studienjahr in den USA,  in dem er mit ‚Native American Indians‘ zu Themen der Bikulturalität und Führung lebte und arbeitete, belegte er die Nebenfächer Theologie, Psychologie und Kognitionswissenschaft.

Der Fokus seiner Arbeit liegt derzeit auf der Begleitung schwieriger Verhandlungen und der Gestaltung von Governancestrukturen im Topmanagement von Unternehmen. Seine aktuellen Veröffentlichungen erschienen zu den Themen ‚Das Unverhandelbare Verhandeln‘, ‚Wirtschaftsethik’ sowie zu den geostrategischen Hintergründen des Ukraine-Krieges unter dem Blickwinkel von Aushandlungslogiken.

 
Keynote am Samstag

Die Wirkung des Loslassens

Prof. Dr. Harald Welzer ist Soziologe und Sozialpsychologe, Mitbegründer und Direktor von „FUTURZWEI. Stiftung Zukunftsfähigkeit“, Sprecher des Rates für Digitale Ökologie, ständiger Gastprofessor für Sozialpsychologie an der Universität Sankt Gallen. Er leitet das Norbert-Elias-Center for Transformation Design an der Europa Universität Flensburg und hat zahlreiche Bücher zu gesellschaftspolitischen Fragen und zur Nachhaltigkeit geschrieben, unter anderem „Klimakriege. Wofür im 21. Jahrhundert getötet wird“, „Selbst denken. Eine Anleitung zum Widerstand“; „Alles könnte anders sein. Eine Gesellschaftsutopie für freie Menschen.“, „Nachruf auf mich selbst. Die Kultur des Aufhörens“, zuletzt (mit Richard David Precht) „Die vierte Gewalt“, alle erschienen im S.-Fischer-Verlag. Daneben ist er Herausgeber von „tazFUTURZWEI“ – Magazin für Zukunft und Politik. Die Bücher von Harald Welzer sind in 22 Sprachen erschienen.

Foto: Magdalena Türtscher/Magma

Keypulse

Das „Leben“ macht Sinn

Vom konventionellen zum nachhaltigen Banker

Spätestens mit der Finanzkrise kam auch die Sinnkrise. Wenn ich andere Werte in mir trage, muss ich mich verändern – zu dieser Selbstreflexion kam ich, als ich 150 km am Rothaarsteig wanderte und mein eigenes Leben und das (Banken-)System infrage stellte.

Wenn Menschen wissen, was sie zufrieden und glücklich macht, werden oder sollten sie ihr Leben danach gestalten.
Doch dabei ist das Mindset entscheidend, denn unsere Haltung bestimmt unsere Entscheidungen, unser Handeln und folglich unsere Wirkung auf Mensch und Umwelt.
Wie sinnvoll ist mein Wirken für und auf andere Menschen und unseren Planeten?

Das Soziale und Ökologische im Fokus und die Ökonomie als Ergebnis – das funktioniert!

Dirk Kannacher ist Mensch im Vorstand der GLS Bank und Ermöglicher für einen sinnvollen Umgang mit Geld. Dass Nachhaltigkeit ein gesundes und erfülltes Leben für sich selbst und die Gesellschaft bietet, möchte er vorleben.

Keypulse

Dr. Eckart von Hirschhausen (Jahrgang 1967) ist Arzt, Wissenschaftsjournalist und Gründer der Stiftung „Gesunde Erde – Gesunde Menschen“. Er studierte Medizin und Wissenschaftsjournalismus in Berlin, London und Heidelberg und arbeitet als Sachbuchautor (Mensch, Erde!), Fernsehmoderator (Quiz des Menschen, Wissen vor 8-Erde) und Keynote-Speaker. Hirschhausen wurde in den Nachhaltigkeitsbeirat des Landes NRW berufen, ist Honorarprofessor in Marburg und Ehrenmitglied der Fakultät der Charité. Er berät und unterstützt Unternehmen, Wissenschaftseinrichtungen und Stiftungen zu den Themen Nachhaltigkeit und Kommunikation. Die Stiftung „Gesunde Erde-Gesunde Menschen“ verankert Klimaschutz als Gesundheitsschutz in Politik und Öffentlichkeit und arbeitet dafür eng mit anderen Philantropen zusammen, denn: „Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu retten, solange andere sie hauptberuflich zerstören.

Keypulse

Vanessa Weber ist CEO der Werkzeug Weber GmbH & Co. KG. Vanessa Weber gilt vielen als die Stimme des Mittelstands. Sie ist Bloggerin und Fachautorin namhafter Medien, Influencerin rund um die Themen modernes Unternehmertum, Innovation und Führung sowie beliebte und mehrfach ausgezeichnete Vortragsrednerin auf großen Kongressen und Tagungen. Sie ist Geschäftsführerin der Werkzeug Weber GmbH & Co. KG in Aschaffenburg und Unternehmerin aus Leidenschaft. Sie führt das Familienunternehmen in vierter Generation. Neben ihrer Tätigkeit im Familienunternehmen ist sie aktiv als Stifterin, Impulsgeberin. 2019 wurde sie vom Bundeswirtschaftsministerium als „Vorbildunternehmerin“ ausgezeichnet. Für ihre publizistische Tätigkeit, ihr ehrenamtliches Engagement sowie für ihre Unternehmensführung erhielt sie in den letzten Jahren zahlreiche Ehrungen, Preise und Auszeichnungen. 

Die Impulsgeber des Kongresses

Referie­rende

Vorstellung

Team

Wer sind die Mitglieder des Organisationsteams, was inspiriert sie und welche Motivation führte sie dazu den Kongress für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke zu organisieren?

Vorstellung

Uni­versität
Witten/Herdecke

Die Universität Witten/Herdecke (UW/H) nimmt seit ihrer Gründung und staatlichen Anerkennung im Jahr 1983 eine Vorreiterrolle in der deutschen Bildungslandschaft ein. Seit vier Jahrzehnten gehen von der UW/H wichtige Impulse für Forschung, Lehre und Gesellschaft aus.

Vorstellung

WiGe

Die Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft verbindet Wirtschafts- und Sozialwissenschaftler:innen und fördert bei ihren Studierenden Verantwortungsbewusstsein und Gestaltungsfreude für die Entwicklung von Unternehmen, Wirtschaft und Gesellschaft. Sie versteht sich als Partner des „Weltzukunftsvertrags“ der Agenda 2030 und will einen Beitrag zur nachhaltigen Entwicklung von Wirtschaft und Gesellschaft leisten.

Vorstellung

WIFU

Das Wittener Institut für Familienunternehmen (WIFU) ist an der Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft der Universität Witten/Herdecke angesiedelt. Es beschäftigt sich in Forschung, Lehre und Praxistransfer mit den Besonderheiten dieser speziellen Unternehmensform – und das seit fast 25 Jahren.

Schnell sein lohnt sich

First come, first serve

Anders als in der Vergangenheit verändern wir unser Anmeldesystem. Es wird dieses Jahr keinen Erst-, Zweit- oder Drittwunsch geben. Es gilt das Credo „First Come, First Serve“. Also seien Sie schnell und melden Sie sich am besten direkt an. Viele Workshops haben eine maximale Teilnehmer:innenzahl. Wenn diese Zahl erreicht ist, kann der Workshop bei der Anmeldung nicht mehr ausgewählt werden. Die Zuteilung der Workshops passiert unmittelbar während Ihrer Anmeldung. Sie wissen direkt, ob der von Ihnen gewählte Workshop besucht werden kann. Dieses Jahr kommt es in vielerlei Belangen auf Sie an.

Sind Sie dabei?

Anmeldung

Dieses Jahr ist die Anmeldung ausschließlich online möglich.

Sie können in jedem der drei Slots jeweils einen Workshop frei aus dem Erfahrungs- oder aus dem Wissensfokus wählen.

Nach erfolgreicher Anmeldung erhalten Sie von uns eine Anmeldebestätigung zusammen mit der Teilnehmerrechnung per E-Mail. Dies kann einige Tage dauern.

Die Teilnehmerzahlen der Workshops sind dieses Jahr begrenzt. Deswegen gilt „First come, first serve“.

Falls Sie bei der Anmeldung Fragen oder Probleme haben, können Sie sich gerne bei uns telefonisch unter 02302 98 35 111 oder unter dialog@familienunternehmer-kongress.de melden.

Mit freundlicher Unterstützung

Partner, Sponsoren, Förderer

Partner

Sponsoren

Förderer

Erfahrung und Wissen, etwas was wir alle gerne hätten und gerade Menschen, die eine neue Aufgabe übernehmen, oft schmerzlich vermissen. Aber warum gibt es so viel Erfahrung auf der Welt und doch kann man sie nicht theoretisch lernen? Jede/r muss seine Erfahrungen selbst machen.

Und dann gibt es noch den Spruch von Kurt Tucholsky: „Erfahrung heißt gar nichts, man kann eine Sache auch zwanzig Jahre lang schlecht machen.“

Lässt man sich das Wort Erfahrung etwas durch den Kopf gehen, stellt sich die Frage, gibt es einen Unterschied zwischen Erfahrung und Erfahrungen? Der Duden definiert Erfahrung als die „bei praktischer Arbeit oder durch Wiederholen einer Sache gewonnene Kenntnis; Routine“; weiter heißt es: „Plural selten“

Aber was sind dann Erfahrungen? Und gibt es einen Unterschied? Wie können wir in den Tagen des Kongresses Erfahrungen machen und sie austauchen, wenn es sie – laut Duden – nur selten gibt? Und wird daraus eine Erfahrung? Ist sie für alle dieselbe oder für jeden von uns eine andere? Ist es möglich, dass der Plural der Erfahrungen zum Singular der Erfahrung führt? Und ist Erfahrung dann nicht sehr einspurig? 

Erfahrung und Wissen helfen. Man fühlt sich selbstbewusster, sicherer, die täglichen Entscheidungen werden schneller und einfacher getroffen und überraschende Ereignisse werfen einen nicht gleich aus der Bahn. 

Wie aber umgehen mit dem Problem, dass aus der Vergangenheit stammende Erfahrung oft nicht mehr zu den Erfahrungen der Gegenwart passt? Oder schlimmer noch, wenn eine neue Erfahrung der eigenen Erfahrung widerspricht? 

Das Problem bei Erfahrung ist, dass sie auf der Vergangenheit basiert und wir sie, wenn wir nicht aufpassen, für die Gegenwart verwenden. Die Welt dreht sich aber immer weiter, verändert sich – und das oft schneller als wir es für möglich halten. 

Die aus meiner Sicht viel zu klein geratene Zeile im Motto des 25. Familienunternehmerkongresses „Reflexion verbindet“ kann eine Lösung für das Problem sein, wenn die Erfahrung nicht mehr zu den aktuellen Erfahrungen passen. Nur wer sich und die eigenen Entscheidungen ehrlich hinterfragt und sich selbst die Möglichkeit zugesteht, Fehler gemacht zu haben, kann die eigene Erfahrung auf eine breitere Basis stellen und neue Erfahrungen einbeziehen. 

Die Kombination aus Erfahrungen und Wissen, das „ERFAHRUNGSWISSEN“ zu sammeln und weiterzugeben ist eine wichtige Aufgabe. Nicht nur innerhalb der Familie, sondern auch und vor allem an Orten wie dem WIFU. Wissen und Erfahrungen Anderer helfen die Augen zu öffnen, schwierige Situationen zu erkennen und besser zu verstehen. Die Lösung muss nicht für jede Familie die Gleiche sein, aber meist ist man der Lösung schon ein gutes Stück näher, wenn man erfährt, was die Ursache eines ähnlichen Problems bei Anderen war und dass es verschiedene Lösungen gibt. 

Also bitte, nutzen Sie die Gelegenheit, sich auszutauschen, Erfahrungen zu machen und gemeinsam über die eigenen Handlungen zu reflektieren. 

Fröhliche Grüße,

Timm Mittelsten Scheid

Liebe NextGen, liebe Nachfolgerinnen und Nachfolger,

der Mensch lebt davon, Erfahrungen zu machen, neues und altes Wissen sich anzueignen, zu reflektieren. Wir stehen heute vor einer Vielzahl von Möglichkeiten, unterschiedliches Wissen zu erwerben. Aber gleichzeitig sind Erfahrungen auch transparenter denn je. Ihre Nutzung scheint weitreichend, aufgrund der großen Dynamik jedoch auch herausfordernd. Bezogen auf uns als NextGen stellt sich dabei oft die Frage: Welche Bedeutung haben welche Erfahrungen und welches Wissen im Kontext des eigenen Familienunternehmens, der eigenen Nachfolge? Insbesondere in der Koexistenz der drei Systeme von Familie, Unternehmen, Eigentum, gepaart mit der Findung des eigenen Wegs, ist das eine vielschichtige Frage. Der diesjährige Kongress für Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke greift mit dem Thema „Erfahrungswissen. Reflexion verbindet“ genau dies auf und bietet Raum für einen offenen, vertraulichen Austausch zwischen NextGen sowie Mid- und SeniorGen.

So steht uns als Familienunternehmen, als Nachfolger dieses oft über Generationen hinweg aufgebaute Erfahrungswissen frei zu Verfügung. Wir bauen dabei auf gelebte und tiefverankerte Werte und Prinzipien. Gepaart mit unserer langfristigen Denkweise, Flexibilität und partnerschaftlichen Beziehungen kann dies angesichts zukünftiger, heute noch nicht bestehender oder ganz unbekannter Anforderungen für mehr Krisenfestigkeit, für mehr Resilienz sorgen. Und so teilen wir in der heutigen Zeit nicht nur ähnliche Herausforderungen, sondern vor allem auch die Notwendigkeit, gemeinsam Lösungen zu finden. Mit Fehlern ist dabei offen umzugehen; sie sind als Grundlage von Verbesserungen anzusehen. Der Status quo ist zu hinterfragen, mutige Entscheidungen sind zu treffen. Grundlage dafür ist die kontinuierliche Reflexion über das Hier und Jetzt. Dabei fängt die Reflexion meiner Meinung nach bei einem selbst an und überträgt sich dann in die unterschiedlichen Kontexte. Wie eine Art Standortbestimmung: Wo stehe(n) wir/ich? Wo möchte(n) wir/ich hin? Warum möchte(n) wir/ich dahin? Was sind die Risiken? Welche Chancen ergeben sich? Können/kann wir/ich auf Erfahrungswissen aufbauen?

Insbesondere in Bezug auf uns als NextGen bin ich davon überzeugt, dass diese kontinuierliche Reflexion ein wesentlicher Bestandteil unserer eigenen Entwicklung und damit auch der Entscheidung ist, eine aktive oder nicht aktive Rolle im oder am Familienunternehmen zu übernehmen. Neben dem Grundsatz, dass Können und Wollen dabei im Vordergrund stehen, gehört auch Mut dazu. Dafür ist besonders auch die offene Kommunikation mit der Unternehmerfamilie, mit der SeniorGen essenziell. Das individuelle sowie unternehmensspezifische Erfahrungswissen muss man sich dabei immer wieder vergegenwärtigen. Es liegt in unserer Hand, es bestmöglich einzusetzen, Neues sich anzueignen und dies wiederum mit einer reflektierenden Haltung zu paaren. Das Resultat ist immer Klarheit für sich selbst und im Familienunternehmen.

Mit über zehn Jahren „Teilnahme“ an der Nachfolgeakademie weiß ich, wie wertvoll der Erfahrungsaustausch und die offene Reflexion hier beim Kongress für Familienunternehmen sind. Sie schaffen langfristige Verbindungen. Denn es ist die große Ähnlichkeit der Situationen, der möglichen Herausforderungen, aber auch der Freuden, die jeder einzelne Nachfolger erlebt und in diesem geschützten Raum des Kongresses teilen kann. Die Nachfolgeakademie und die Begegnungen dort sind einzigartig, daher ist das diesjährige Thema mehr als passend. Als langjährige Teilnehmerin des Kongresses und gebürtige Wittenerin freue ich mich daher besonders, die Nachfolgeakademie in diesem Jahr als Schirmherrin noch enger begleiten zu können. Lasst uns gemeinsam Erfahrungswissen sammeln und Reflexion anstoßen!

Dem studentischen Organisationsteam und uns allen wünsche ich einen inspirierenden Kongress 2023 voller neuer Erfahrungen, Wissenserwerb und reflektierender Gespräche.

Eure Gitta

Sehr geehrte Familienunternehmer:innen,

Herausforderungen und Krisen beeinflussen und begleiten die Entwicklung von Unternehmen und Organisationen. Sie beschleunigen Erneuerungsprozesse, wirken oftmals als Katalysatoren notwendiger Veränderungen und führen nach deren Bewältigung im Idealfall dazu, dass eine Unternehmung durch sie gelernt hat und gestärkt aus ihnen hervorgeht. Dies gilt für Ihre Familienunternehmen ebenso wie für unsere unternehmerische Universität. Immer wieder werden wir herausgefordert, unsere Innovationskraft, Wettbewerbsfähigkeit und Veränderungsbereitschaft unter Beweis zu stellen – ganz besonders in den vergangenen Jahren durch sich überschneidende Krisen von Corona bis Krieg und einen sich auch in unseren Breitengraden spürbar manifestierenden Klimawandel.

Als Familienunternehmer:innen übernehmen Sie in erster Reihe dafür in besonderer Weise Verantwortung. Ihre Entscheidungen müssen wohl überlegt und fundiert getroffen werden, haben sie doch erhebliche Auswirkungen auf die Entwicklung Ihres Unternehmens und dessen Mitarbeitende. Dabei sind vor allem zwei Faktoren mehr denn je von entscheidender Bedeutung: Wissen und Erfahrung. Zu seinem 25-jährigen Jubiläum legt der diesjährige Kongress für Familienunternehmen genau da seine Schwerpunkte. Neben dem fachlichen Fokus eröffnet er „Erfahrungsräume“, die Ihnen persönliche Impulse ermöglichen. Dabei steht die Entwicklung und Reflexion der eigenen Person und Persönlichkeit im Mittelpunkt.

Die Universität Witten/Herdecke stellt seit ihrer Gründung vor 40 Jahren den Menschen in den Mittelpunkt – in Forschung, Lehre und ihrem gesellschaftlichen Wirken – und das mit gutem Grund. Heute brauchen wir mehr denn je bestens ausgebildete Persönlichkeiten, die aufgrund ihrer Erfahrung und ihres Wissens in der Lage sind, die notwendigen, drängenden und unabdingbaren Transformationen unserer Wirtschaft und Gesellschaft zu gestalten – nachhaltig und gerecht. Diese Menschen auszubilden, ihnen Raum zu geben, persönlich zu wachsen, und sie in ihrer Entwicklung zu begleiten ist unsere Mission an der UW/H und am Wittener Institut für Familienunternehmen.

In diesem doppelten Jubiläumsjahr freuen wir uns schon jetzt und ganz besonders darauf, Sie zur Eröffnung „Ihres“ Kongresses an der Universität willkommen heißen zu dürfen, und wünschen Ihnen für diese Tage anregende Erfahrungen, die Sie in Ihrer Persönlichkeit und Handlungskompetenz nachhaltig stärken.

 

Prof. Dr. Martin Butzlaff, Dipl.-oec. Jan Peter Nonnenkamp, Prof. Dr. Jan Ehlers, Dr. Dirk Jakobs, Prof. Dr. Petra Thürmann

Liebe Teilnehmerinnen und Teilnehmer des 25. Kongresses für Familienunternehmen,

was sind die großen Herausforderungen, vor denen Sie in Ihren Unternehmen stehen? Und wie finden Sie Lösungen für diese Herausforderungen, damit Ihre Unternehmen auch in Zukunft gut im Wettbewerb aufgestellt sind?

Diese Fragen beschäftigen Sie jeden Tag – aber Sie werden nicht jeden Tag Zeit finden, um sie auch einmal in Ruhe und fundiert zu durchdenken. Denn das Tagesgeschäft läuft ja weiter.

Lösungen entwickeln wir in Unternehmen und in Universitäten oft auf der Basis von Erfahrungen. Aber nicht erst die Krisen der letzten drei Jahre haben uns gezeigt, dass Erfahrungen allein manchmal nicht ausreichen; das gilt insbesondere dann, wenn wir vor Herausforderungen gestellt werden, mit denen wir keine Erfahrungen haben und in denen wir daher unsicher sind. Daher macht es Sinn, innezuhalten und unser Erfahrungswissen zu reflektieren – mit anderen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen und die vielleicht andere Erfahrungen mitbringen. Der Umgang mit der COVID-19-Krise und mit den Folgen des Kriegs in der Ukraine war und ist durch solche Unsicherheiten geprägt. Um unsere Studierenden auf die unternehmerischen und gesellschaftlichen Herausforderungen der Zukunft vorzubereiten, vermitteln wir ihnen in den Studiengängen unserer Fakultät in dem Dreiklang der Kompetenzen „Verstehen, Reflektieren und Gestalten“ Strategien für den Umgang mit Unsicherheit.

Daher freut es mich, dass die Organisatoren für den 25. Kongress für Familienunternehmen das Leitmotiv „ErfahrungsWissen – Reflexion verbindet“ gewählt haben. Das Orga-Team hat ein Programm zusammengestellt, in dem Sie Ihre Erfahrungen reflektieren können, um danach hoffentlich noch besser in Ihrer Rolle als Gestalterinnen und Gestalter in Ihren Familienunternehmen arbeiten zu können.

Für den Kongress wünsche ich Ihnen daher fruchtbare Diskussionen, gute Erkenntnisse und kreatives Reflektieren.

Schöne Grüße aus Witten

Prof. Dr. Dirk Sauerland

Liebe Familienunternehmerinnen und Familienunternehmer,

seit einem Vierteljahrhundert treffen sich Mitglieder deutscher Familienunternehmen an der Universität Witten/Herdecke, um sich in einem geschützten Rahmen über ihre Erfahrungen und ihr Wissen auszutauschen. Familienunternehmer:innen sind die statistisch am weitesten verbreiteten Unternehmer:innen und finden sich in einem speziellen Zusammenspiel aus Familie, Eigentum und Unternehmen wieder.

Dieser Dreiklang ist heute Standard in der wissenschaftlichen Untersuchung von Familienunternehmen. Jedoch war dies beim ersten Kongress für Familienunternehmen vor 26 Jahren noch nicht der Fall. Am Ende dieses ersten Kongresses stand nicht nur das nächste Treffen ein Jahr später fest, sondern auch, dass es organisierter Forschung zu diesem Feld bedurfte. Aus dieser Erkenntnis heraus entstand das Wittener Institut für Familienunternehmen (WiFu). Der Kongress für Familienunternehmen entwickelte sich zur größten Zusammenkunft von Familienunternehmerinnen und Familienunternehmern in Europa, so wie das WiFu zum größten Institut für Familienunternehmen in Deutschland.

Der Kern dieser Erfolgsgeschichte ist das Zusammenspiel von Erfahrung und Wissen: Theorie vereint sich mit Erfahrung, Praxis findet Austausch und Erklärung. Seit Jahrzehnten erfreuen sich Familienunternehmer:innen, die das erste Mal am Kongress teilnehmen, daran, von anderen Teilnehmenden in ihren Herausforderungen und Fragestellungen verstanden zu werden. Austausch und Antworten entstehen aus dem Teilnehmerkreis heraus.

Für die Organisationsteams ist der Kongress wie ein Familienunternehmen, in dem mit viel Leidenschaft und Hingebung gearbeitet wird. Allerdings sind die Perioden der Nachfolge viel kürzer; sie stehen bereits nach einem Jahr an. In der Zeit der Vorbereitung sammelt man viele Erfahrungen, die nachhaltig prägend sind. Jedes Team schöpft aber auch aus eigenem Vorwissen und dem Wissen seiner Unterstützer:innen.

Wir finden, es gibt keinen besseren Kongresstitel als „ErfahrungsWissen – Reflexion verbindet“ für dieses runde Jubiläum. Der Kongress vereint auf vielen Ebenen immer wieder Erfahrung und Wissen, wobei Reflexion das verbindende Element zwischen diesen beiden Dimensionen und den Teilnehmenden ist.

Wir wollen an diesem Punkt bereits Danke sagen, Danke an die Teilnehmenden, Referierenden und großzügigen Sponsoringpartner dieses Kongresses und aller vergangenen Kongresse. Sie haben Jahr für Jahr eine Erfolgsgeschichte ermöglicht, die noch viele Kreise ziehen und viele weitere Jahre bestehen wird.

Wir freuen uns sehr, Sie Ende März an der Universität Witten/Herdecke begrüßen zu dürfen.

Mit freundlichen Grüßen,

Benjamin Waldow, Moritz Köhn, Johanna Horsch, Rafael Dietzel & Jonas Redecker

Schöhnheit der Stille

Stille ist der Raum, der einen Zugang zu einem tieferen Erleben eröffnet. Ohne Mut zur Stille wären Musik, Kunst, Entscheidungen oder auch Kommunikationsprozesse lediglich Mittelmaß. Erfolgreiche Menschen können Stille.
Die Geisteswissenschaften haben verschiedenste Begriffe für dieses Phänomen geprägt: ‚Erhabenheit‘, ‚Staunen‘, ‚Originale Begegnung‘. Der bekannte Jazzgitarrist John McLaughlin spricht von ‚Grace‘. Ihm wird der Ausspruch zugeordnet: „Wenn ich in ein Konzert gehe und die Band oder das Orchester trägt mich nicht in einen Zustand von ‚Grace‘ hinein, dann bin ich verprellt und gehe nach Hause“.
Ich stelle das Konzept der Stille als Eröffnung in die Tagung mit ihren vielfältigen und mutig gewählten Erfahrungsräumen vor. Ich durchleuchte dieses Phänomen anhand von vier interessanten Erkenntnissen aus der Neurobiologie und mache es damit greifbarer.
Zum besseren Verständnis werde ich kurze Überträge auf Beispiele aus meiner Beratungspraxis machen. Etwas ausführlicher werde ich dabei auf eine Mediation deutsch-russischer Gesprächsformate im Kontext der gegenseitigen Völkerverständigung am Vorabend des Einmarsches Russlands in die Ukraine eingehen.