Immer mehr Unternehmerfamilien erkennen, dass nicht allein ein kompetentes Management den Erfolg des Unternehmens sichert, sondern auch die Gesellschafterkompetenz für den langfristigen Erfolg (oder Misserfolg) entscheidend ist. In gewachsenen, familiären Strukturen (oftmals in wirtschaftlichen Nischen) sind die Anforderungen allerdings höchst individuell und durch stellenprofilorientierte Beurteilungsraster oder ausschließlich analytisch-deskriptive Persönlichkeitstests kaum zu umreißen. Nicht zuletzt deshalb ist der Einsatz professioneller Methoden zur Beurteilung zukünftiger Gesellschafter, Gremienmitglieder und Führungskräfte in Familienunternehmen (noch) eher selten. Hinzu kommt die emotionale Hürde, die eigenen Nachkommen einer derartigen Beurteilung zu unterziehen – denken und wünschen sich Eltern doch nur das Beste für ihre Kinder, Neffen und Nichten. Vielfach wird dieses Thema daher eher von der abgebenden als von der nachfolgenden Generation weggeschoben – ja von Letzterer mitunter sogar eingefordert.
Im Workshop wird anhand eines aktuellen Praxisbeispiels eine Möglichkeit für ein systematisches Assessment für Familienunternehmen vorgestellt und diskutiert, wie aus der intuitiven und oftmals familiär geprägten Entscheidung eine sachlich begründete Beurteilung für die personelle Besetzung des Managements und der Aufsichtsgremien ebenso wie für die Eignung für eine aktive Gesellschafterrolle vorgenommen werden kann.
Wer trägt vor?
Referierende

Prof. Dr. Birgit Felden
Prof. Dr. Birgit Felden ist promovierte Juristin und Dipl.-Kauffrau sowie zertifizierte Mediatorin und beschäftigt sich seit über 30 Jahren mit Familienunternehmen. 1995 gründete sie ihr eigenes Unternehmen, in dem sie heute noch aktive Gesellschafterin ist. Seit 1998 ist sie in verschiedenen Aufsichts- und Beiräten als Finanzexpertin, Moderatorin zwischen Familienstämmen und unternehmerischer Sparringspartner tätig. Seit 2006 leitet Birgit Felden den Bachelor-Studiengang Unternehmensgründung und -nachfolge und seit 2008 das von ihr gegründete EMF-Forschungsinstitut der HWR Berlin, wo sie mit ihrem Team Konzepte und Instrumente für Familienunternehmen entwickelt.

Moritz Neuhaus-Galladé
Moritz Neuhaus-Galladé ist Teil der 8. Generation des 1745 gegründeten Wittener Maschinenbauunternehmens J.D. Neuhaus Holding GmbH & Co. KG. Nach seinem Masterabschluss 2021 an der Universität Witten/Herdecke arbeitet er heute für eine Boutique Strategieberatung in Hamburg. In Vorbereitung auf die potenziell anstehende Nachfolge im Familienunternehmen, hat sich seine Unternehmerfamilie dazu entschieden, vor einigen Jahren ein Assessment Center aller potenziellen Nachfolger im Rahmen der Gesellschafterkompetenzentwicklung durchzuführen. Ziel dieser Entscheidung war es, Stärken sowie Entwicklungsfelder zu identifizieren. Zusammen mit Birgit Felden und ihrer Kollegin Maria Wirtz steht die Familie Neuhaus-Galladé im engen Austausch, um die Nachfolge im Unternehmen vorzubereiten.
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