Angesichts der Angriffe von jungen Männern mit Feuerwerkskörpern gegen Polizei und Feuerwehr in Großstadtbezirken mit einem starken Anteil migrantischer Bevölkerung in der letzten Silvesternacht ist eine hitzige Debatte über die Hintergründe dieser Straftaten entbrannt. Eines dürfte klar sein: Es handelt sich um ein besonders augenscheinliches Symptom sozialer Probleme in diesen Bezirken deutscher Großstädte. Die Jugendlichen und jungen Männer können als Symptomträger bewertet werden für Ursachen, die mit unterschiedlichen sozialstrukturellen Entwicklungen der Bundesrepublik Deutschland zu tun haben. Dabei geht es nicht nur um Migrationspolitik und Integration, sondern viel mehr um soziale Armutslagen, Perspektivenlosigkeit, soziale und kulturelle Ausgrenzung.
In dem Workshop wollen wir ausgehend von diesem Problem exemplarisch zeigen, wie eine Initiative von Familienunternehmen innovative Ideen entwickelt, um bei der Lösung dieses Problems mitzuhelfen. Dabei geht es um die Unterstützung einer sozialen Arbeit, die das leistet, was der Gesellschaft offenbar immer schwerer fällt: Chancen für die erfolgreiche Selbstentwicklung von jungen Menschen zu eröffnen, die es ihnen erlaubt, ihre Ideen, Stärken und Leidenschaften konstruktiv für sich selbst, für andere sowie für Gemeinschaft und Gesellschaft einzubringen. Anhand von Projekten im Dortmunder Norden werden einige Beispiele für solche Initiativen veranschaulicht.
Wer trägt vor?
Referierende
Prof. Dr. Heiko Kleve
Heiko Kleve (geb. 1969), Univ.-Prof., Dr. phil., Soziologe und Sozialpädagoge, ist Akademischer Direktor und Inhaber des WIFU-Stiftungslehrstuhls für Organisation und Entwicklung von Unternehmerfamilien am Wittener Institut für Familienunternehmen, Fakultät für Wirtschaft und Gesellschaft, Universität Witten/Herdecke. Er forscht, lehrt und berät zu Grundsatzfragen des Lebens, Aufwachens und der Sozialisation in Unternehmerfamilien sowie zur Familienstrategieentwicklung, Family Governance und innerfamiliären Kommunikation.
Suat Yilmaz
Suat Yilmaz ist Ministerialrat im Ministerium für Kinder, Jugend, Familie, Gleichstellung, Flüchtlinge und Integration des Landes Nordrhein-Westfalen. Von 2003 bis 2011 war er bei einem Jugendhilfe- und Bildungsträger in Dortmund tätig, zuletzt im geschäftsführenden Vorstand. Im Anschluss wechselte er 2011 in die Stabsstelle Strategische Projekte des Präsidenten der Westfälischen Hochschule Gelsenkirchen und war ab 2015 stellvertretender Leiter des NRW-Zentrums für Talentförderung und der zentralen Betriebseinheit Talentförderung der Westfälischen Hochschule. Er war maßgeblich an Konzeption und Aufbau des bundesweit ersten Talentscouting-Programms an einer Hochschule beteiligt, um an Schulen Potenziale junger Talente zu entdecken und die Idee besserer Aufstiegschancen unabhängig von der Herkunft in die Praxis umzusetzen. Im Jahre 2018 wurde er zum Hauptdezernenten ernannt und übernahm die Leitung und Umstrukturierung der Landesweiten Koordinierungsstelle Kommunale Integrationszentren NRW (LaKI) in der Bezirksregierung Arnsberg. Seit 2021 ist er Referatsleiter im Integrationsministerium des Landes Nordrhein-Westfalen und zuständig für den Aufbau und die Leitung des Landesprogramms Kommunales Integrationsmanagement.
Stephan Kohorst
Stephan Kohorst ist seit 1997 Geschäftsführender Gesellschafter der Dr. Ausbüttel & Co. GmbH in Dortmund. Er hat ein abgeschlossenes Studium der Betriebswirtschaftslehre in Münster und ist seit 1995 in dritter Generation im mittelständischen Familienunternehmen tätig. Einen Teil seiner Berufserfahrung hat er in einem internationalen japanischen Medizintechnikunternehmen gesammelt. Er ist Mitglied des Kuratoriums der Universität Witten/Herdecke.
Prof. Michael Boecker
Dr. Michael Boecker ist Professor für Sozialmanagement und Wirkungsorientierung der Sozialen Arbeit am Fachbereich Angewandte Sozialwissenschaften der Fachhochschule Dortmund. Seine Arbeitsschwerpunkte sind Wirkungsforschung und mikropolitische Spannungsfelder in der Sozialen Arbeit sowie aktuelle Entwicklungen in der Eingliederungshilfe für Menschen mit Behinderungen. Darüber hinaus ist er in zahlreiche internationale Forschungsprojekte mit Kolleg:innen aus dem südlichen Afrika involviert.
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